Petra, Jordanien: Reisetipps & spannende Fakten über die verlorene Felsenstadt

Es erstaunt nicht, dass die verlassene Felsenstadt Petra in Jordanien zu den neuen sieben Weltwunder gehört. Tatsächlich verschlägt es einem fast die Sprache, wenn man zum ersten Mal durch den rund 1.5 km langen Siq geht und plötzlich zwischen den hohen Felsen einen ersten Blick auf das weltbekannte Schatzhaus des Pharao, Khazne al-Firaun, wirft.

Wir haben schon viele atemberaubende Orte auf der Welt gesehen. Noch nie habe ich jedoch solch eine andächtige und mystische Stimmung erlebt wie in Oetra. Zumindest ganz früh am Morgen. Ja, unsere Reise nach Petra in Jordanien ist etwas, was ich niemals vergessen werde!

Heute möchte ich euch unsere Reisetipps für Petra verraten, damit ihr einen unvergesslichen Aufenthalt in diesem faszinierenden Land habt. Zudem verbirgt sich hinter der eindrücklichen Kulisse Petras eine spannende Geschichte der Nabatäer, welche ich euch mit einigen Fakten über Petra gern etwas näher bringen möchte.

In diesem Beitrag aus Petra erwartet euch folgendes:

  • 6 allgemeine Reisetipps für Petra
  • Spannende Fakten über Petra: Etwas Geschichte
  • Wer waren die Nabatäer?
  • Die Widerentdeckung Petras durch einen Schweizer
  • Petras Bauwerke
  • Beduine und die Frauen: Schattenseiten des Tourismus

Und wenn ihr euch am Ende für noch für mehr Reiswetipps aus Jordanien interessiert, schaut gern unseren grossen Jordanien Reisebericht an!

6 allgemeine Reisetipps für eine Reise nach Petra, Jordanien

Jordanien Petra Reisetipps

Als erstes möchte ich euch einige allgemeinen Reisetipps für Petra mit auf den Weg geben.

  • Touristen: Ich kann euch nur empfehlen, Petra schon ganz früh am Morgen zu besuchen um die Stadt noch fast Menschenleer zu erleben. Dafür übernachtet man am besten eine Nacht hier. Wir haben im Mövenpick Hotel Petra gewohnt, welches sich perfekt gelegen gleich beim Eingang Petras befindet. Die Touristenbusse kommen meist ca. um 9 Uhr an. Ab dann wird es dann definitiv voller. Petra öffnet seine Tore um 6 Uhr morgens und am besten seid ihr zwischen 6 und 7 Uhr dort um die rund 1.5 km durch den Siq (die Schlucht) in die Felsenstadt zu spazieren. Wir waren fast die einzigen so früh, die Morgenstimmung war einmalig und wir hatten ein richtiges Kribbeln im Bauch, so aufgeregt waren wir! Ein weiterer Vorteil: So kann man die schönsten Fotos machen.
  • Eintritt: Der Eintritt ist richtig teuer! Und wer nur für einen Tagesausflug nach Petra fährt, bezahlt gar noch mehr. Wir haben für zwei Personen umgerechnet rund 150 CHF bezahlt. Und Achtung: Auf der Webseite hiess es, dass man mit Kreditkarte bezahlen kann. Dies hat bei uns aber nicht funktioniert. Also unbedingt genug Bargeld mitnehmen!
  • Kleidung: Wie auch sonst in Jordanien befindet man sich in einem muslimischen Land und sollte seine Kleidung auch dementsprechend anpassen. Für Frauen gilt, die Beine und Schultern bedeckt zu halten und keinen grossen Ausschnitt zu tragen. Männer sollten lange Hosen tragen.
  • Hitze: Es kann richtig heiss werden! Einen Sonnenhut und Sonnenschutz schadet also sicher nicht. Wasser kann man vor Ort überall kaufen und es gibt auch kleine Restaurants. Darum muss man sich also nicht unbedingt vorab sorgen, eine Flasche Wasser in der Tasche sollte aber dabei sein.
  • Kinder: In Petra haben wir leider sehr viele Kinder, vor allem Jungs gesehen, welche Postkarten verkauft haben. Wie auch schon beim Eingang und Ticketoffice von Petra erwähnt, sollte man Kindern nichts abkaufen und ihnen auch keine Geschenke machen (eine Regel, die man auch an anderen Orten beachten sollte). Denn so unterstützt man, dass sie nicht zur Schule gehen, was verehrend für ihre Zukunft sein kann.
  • Tiere: In Petra sieht man zahlreiche Esel und Pferde, auf welchen man an die weiter entfernten Orte der Felsenstadt reiten kann. Wie gut es den Tieren in Petra geht, kann ich nicht sagen. So ganz glücklich sahen viele Tiere meiner subjektiven Meinung nach aber nicht alle aus. Ich habe für mich entschieden, dass ich nicht auf einem Esel reiten möchte (und habs beim kraulen der ein oder anderen Eselsschnauze belassen). Beim Eingang wird aber darauf hingewiesen, dass man auf keinen Fall zu zweit auf einen Esel sitzen sollte, da dies zu viel Gewicht für die Tiere wäre.

Jordanien Petra Reisetipps

Spannende Fakten über Petra

Petra war einst die Hauptstadt des Reiches der Nabatäer. Das Naturdenkmal fasziniert ganz besonders durch die zahlreichen Grabtempel, welche direkt aus dem Felsen gemeisselt wurden. Man mag sich kaum vorstellen, wie aufwändig das mit den damaligen Hilfsmittel war, oder?

Petra, Jordanien: Etwas Geschichte zu Beginn

Wer Petra besucht, sollte sich unbedingt auch etwas mit seiner spannenden Geschichte auseinandersetzen. So war die Felsenstadt vom 6. Jahrhundert vor bis zum 3. Jahrhundert n. Chr. ein wichtiger Handelsplatz der Nabatäer. Besonders bedeutend war dabei die Weihrauchstrasse, welche geografisch günstig lag und vom Jemen an der Westküste Arabiens entlang nach Gaza und Damaskus führte. Zudem war die geschützte Lage zwischen den meterhohen Felswänden ein idealer Schutz für die Stadt, welche lediglich über eine ca, 1,5 Meter lange Felsschlucht (den Siq) oder dann über einen schmalen Gebirgspfad überhaupt zu erreichen war.

Jordanien Petra Reisetipps

Petra Jordanien Reisetipp

Petra Jordanien Reisetipp

Faszinierend ist auch die komplexe Wasserversorgung Petras, welche über ein in die Felsen gemeisseltes Aquädukt und abgedichtete Terrakottaröhren führte. Über 200 Zisternen spiesen die Stadt aus allen Wasserquellen im Umkreis von über 25 km! Die Fortschrittliche Wasserversorgung war mit einer der wichtigsten Punkt für das Wachstum der Stadt.

Petra, Jordanien: Wer waren eigentlich die Nabatäer?

Zugegebenermassen habe ich vor unserem Besuch noch kaum was über die Nabatäer gewusst. Sie gelten als das erste arabische Reich der Geschichte und die Geschichte Petras ist sehr eng mit der der Nabatäer verknüpft. Da die Nabatäer jedoch kaum eigene Schriften hinterlassen haben, weiss man heute leider vieles nicht mehr. Vieles lässt sich nur aus biblischen, griechischen oder römischen Quellen erschliessen.

Petra Jordanien Reisetipp

Petra, Jordanien: Die Blütezeit der Nabatäer und Petras

Bis zum rund 3. Jahrhundert v. Chr. fand man hier lediglich eine Zeltstadt, welche danach immer mehr von festen Bauten abgelöst wurden. Man geht davon aus, dass Petra um das 1. Jahrhundert v. Chr. bereits 30’000 – 40’000 Einwohner zählte.

Durch die günstige Handelslage ging es den Nabatäer gut und die Stadt blühte auf. Erst mit dem Aufkommen neuer Handelsrouten und der steigenden Bedeutung dieser, verlor Petra immer mehr an Bedeutung. Immer mehr Einwohner verliessen in der Folge die Stadt. Nach zwei schlimmen Erdbeben sowie der Eroberung der Region durch die Araber verliessen um rund 663 dann die letzten Bewohner Petra. Immer mehr ging Petra in Vergessenheit und wurde so zur verlassenen und somit auch vergessenen Felsenstadt…

Petra Jordanien Reisetipp

Petra Jordanien Reisetipp & Fakten

Petra Jordanien Reisetipp & Fakten

Petra, Jordanien: Die Widerentdeckung Petras durch einen Schweizer

Erst 1812 wurde Petra für Europa widerentdeckt. Und dies gar von einem Schweizer! Jean Louis Burckhard, ein Arabienreisender, entdeckte die Stadt wieder.  Aber erst um 1920 begannen schliesslich die ersten Archäoligischen Ausgrabungen sowie die Erschliessung für den Tourismus.

Petra: Die Bauwerke

Bauwerke: Khazne al-Firaun

Das berühmteste Bauwerk Petras ist Khazne al-Firaun. Das ehemalige Schatzhaus des Pharao ist fast 40 Meter hoch und 25 Meter breit und eines der eindrücklichsten Bauwerke, welches ich jemals gesehen habe. Man geht davon aus, dass dies einst ein Felsengrab für den Nabatäerkönig Aretas IV war. Ganz sicher weiss man dies jedoch nicht.

Petra Jordanien Reisetipp, Fakten, Bauwerke

Petra Jordanien Reisetipp, Fakten, Bauwerke

Petra Jordanien Reisetipp, Fakten, Bauwerke

Bauwerke: Die Säulenstrasse

Die Säulenstrasse war einst die Hauptverkehrsachse Petras. Hier befanden sich auch zahlreiche Wohnhäuser der Nabatäer, welche jedoch schon längst zerfallen sind.

Petra Jordanien Bauwerke Säulen

Petra Jordanien Bauwerke Säulen

Petra Jordanien Bauwerke Säulen

Übrigens, so sieht es dann aus, wenn man um die Mittagszeit dort ist 🙂

Petra Jordanien Bauwerke & Touristen

Die Schattenseiten des Tourismus: Die Beduine und die Frauen

Man ist es sich gewöhnt, dass es an Touristischen Standorten immer Menschen gibt, welche den Lebensunterhalt damit verdienen, dass sie etwas verkaufen. Und das ist auch gut so und absolut legitim. Petra war aber einer der wenigen Orte, wo ich irgendwann leider nur noch genervt war von den Beduinen auf ihren Eseln, welche ein freundliches nein einfach nie akzeptiert haben und unglaublich aufdringlich waren. Am schlimmsten war es, wenn ich kurz ohne Adi alleine auf Fototour ging.

Die teilweise top gestylten Beduine mit ihren geschminkten Augen begannen schamlos zu flirten, erzählen auch gern mal ein Märchen («today is my free day, I’m not working, I just want to talk to you») und ja, ich wurde auch gefragt, ob ich auf der Suche nach einem «Beduin Husband» sei. Und das in vollem Ernst. Viele der Beduine laufen den Touristen dann auch wirklich lange hinterher und versuchen einem doch noch davon zu überzeugen, eine völlig überteuerte Eselstour zu buchen. Und ist der Eine mit seinem Esel dann weg, kommt auch schon der Nächste. Ich finde es sehr schade, auch weil wir in Jordanien ausser in Petra wirklich nur positive Erfahrungen mit den sehr herzlichen Menschen gemacht haben.

Hört man sich diesbezüglich etwas um, hört man auch immer wieder die Geschichte, dass das «Schöne Augen machen» ein richtiges Geschäftsmodell einiger Beduine in Petra geworden ist. Und das habe ich auch am eigenen Leibe gespürt. Das Ziel sind dabei oft Frauen über 30 (bei den jüngeren ist nicht genug zu holen), welchen schöne Augen gemacht wird. Idealerweise mit der Folge eines Techtelmechtels. Sind die Touristinnen, geblendet von den schönen (geschminkten) Augen der Beduine, wieder zuhause, kann dann auch schnell mal die Frage nach Geld kommen. Und dies kann ziemlich lukrativ sein.

Das alles ist DEFINITIV kein Grund, nicht nach Petra zu gehen. Und Petra wird uns auf jeden Fall in wunderbarer Erinnerung bleiben.

Ich hoffe euch hat dieser Einblick in die einzigartige Felsenstadt Petra in Jordanien gefallen! Mögt ihr ausführliche Beiträge, welche auch noch etwas vertiefter auf die geschichtlichen Hintergründe eingehen? Lasst es mich doch gern wissen, damit ich dies für kommende Blogposts weiss.

Und wenn ihr noch mehr über Jordanien erfahren möchtet, dann schaut gern in meinem grossen Jordanien Blogpost vorbei, wo ich euch unsere ganze Reiseroute und noch allgemeine Reisetipps für Jordanien verraten habe. Oder interessiert ihr euch für weitere Reisebeiträge aus der Arabischen Welt? Dann empfehle ich euch unsere Beiträge mit Reisetipps für Reisetipps für Marrakesch, den Libanon oder den wunderschönen Oman!

Und zu Schluss: Adi hat euch auch mit seiner Kamera nach Petra mitgenommen. Daraus entstand ein eindrückliches Video aus der Felsenstadt. Viel Spass beim Schauen!

Und wenn ihr Lust habt, freuen wir uns natürlich ebenfalls sehr auf ein Besüchlein auf Facebook, Instagram (Valeria / Adi), Twitter (Valeria / Adi) oder YouTube.

Danke für den Besuch auf LittleCITY und bis bald,
eure
valeria

 

Die Reise nach Jordanien wurde von Mövenpick Hotels unterstützt, herzlichen Dank fürs Erfüllen dieses grossen Reisetraumes!

Showing 20 comments
  • Helen
    Antworten

    Toller Bericht! Finde etwas Hintergrundinfo sehr gut. Danke!

  • Sylvia
    Antworten

    Super schöne Fotos! Wirklich der Hammer. Ich muss mir unbedingt noch euer Video anschauen. Schade mit den aufdringlichen Leuten, sowas kann ich leider garnicht ab. Drum bin ich gern in nordischen Ländern, da wird man meist in Ruhe gelassen…Naja die Welt kann halt nicht überall gleich sein.

    Liebe Grüsse
    Sylvia
    http://www.mirrorarts.at

  • Miri
    Antworten

    Unglaublich mystisch und wunderschön sie diese Fotos!!!
    Ihr hattet auch voll die passende Kleidung an – wie immer 😉 (Adi sieht man ja im Video).
    Danke für die spannende, kurze, geschichtliche Zusammenfassung – sicher gar nicht so einfach, dass so niederzuschreiben.
    «Ganz liebi Grüessli und viel Glück bim «Lavendelfelder» sueche ;-)»
    Miri

    • Miri
      Antworten

      ….ähm «sind diese Fotos» sollte das eigentlich heissen 😉

    • Valeria
      Antworten

      Danke liebe Miri! <3

  • Jeannine
    Antworten

    Wow mega idrücklich! Wunderschöni Bilder :)Super gschriebe. Liebs Grüessli Jeannine

  • Annes Leben
    Antworten

    Wie immer: Ganz toll! <3 Merci für die Einblicke.

  • Ronny Vlog
    Antworten

    Danke Valeria für den schönen Artikel und die atemberaubenden Fotos! WIr müssen nach Petra…

    • Valeria
      Antworten

      Dankä vill vill mal Ronny! Kann euch Petra bzw. generell Jordanien sehr empfehlen. Liebe Grüsse,
      Valeria

  • Jasmin
    Antworten

    Ich finds immr wiidr spannend, au öpis gschichtlichs zu däne Orte zghöre 🙂

  • Annika
    Antworten

    Grüezi ihr Lieben,

    was für ein wahnsinnig toller Artikel!!! So ein schöner Schreib-Stil, auch die Bilder sind wunderschön und das Video super cool!! Ich bin zufällig beim rumsurfen im Internet auf Euren Blog gestoßen und das war der erste Artikel den ich gelesen habe und ich bin völlig baff! Ich schaue jetzt mal weiter, lese mich durch und verliebe mich wahrscheinlich gleich in Euren kompletten Blog!!! <3

    Herzliche Grüße aus Deutschland 🙂

    Anni

    • Valeria
      Antworten

      Vielen lieben Dank Annika für deine lieben Worte! Schön, dass du bei uns gelandet bist und es freut mich riesig, dass dir unsere Beiträge gefallen!
      Liebe Grüsse,
      Valeria

  • Nina
    Antworten

    Toller Blogpost liebe Valeria!! Ich finde es richtig spannend, dass du auch ein wenig Geschichte uber die Geschichte geschrieben hast.
    Meine Eltern gehen naechsten Monat nach Jordanien und ich werde ihnen deinen Post auf jeden Fall weiterleiten.

    Liebe Gruesse aus Kanada,
    Nina

    • Valeria
      Antworten

      Danke für das Feedback Nina, das freut mich! Und deinen Eltern eine tolle Zeit in Jordanien! Liebe Grüsse, valeria

  • Thomas
    Antworten

    Ein sehr schöner Beitrag mit tollen Hintergrundinfos. Ich hatte in Petra einen 2-Tagespass und war noch bei Petra at night. Man muss einfach «stur sein Ding machen»: Ich ging auch häufig abseits der üblichen Touristenpfade – obwohl meine Wege auch offiziell waren, aber nicht so sehr genutzt wurden. Trotzdem trifft man dann auf Einheimische, die einen dann eventuell abzocken wollen und nach der Karte fragen – ich habe einfach gesagt, dass ich von der Touristenpolizei kontrolliert wurde und damit war es gut. Das angeblich kostenlose Pferdereiten am Eingang ist natürlich nicht kostenlos und wehe, man bezahlt am Ende nicht – die armen Touristen, die sich darauf einlassen. Den Pferden geht es zumindest nicht so gut und ich habe vom Pferde, Esel und Kamelreiten Abstand genommen. Hoch oben in den Bergen hat man einen tollen Ausblick und da lohnt sich jede Anstrengung. Auch habe ich «wirkliche» Beduinen getroffen und mich mit ihnen locker über 1 Stunde unterhalten können und so schöne Einblicke gewinnen können.
    Danke für euren Bericht und weiterhin viel Spaß auf euren Reisen
    Liebe Grüße
    Thomas

    Und noch ein schönes Weihnachtsfest

    • Valeria
      Antworten

      Lieber Thomas

      Herzlichen Dank für deine Worte sowie die Erzählungen deiner Reise!
      Liebe Grüsse,
      Valeria

Leave a Comment

Start typing and press Enter to search