Beitrag & Fotos unserer Gastblogger Lilian & Hanspeter
Saas-Fee, die Perle der Alpen, so genannt weil das Gletscherdorf inmitten von 13 Viertausender liegt. Die Saastal Region ist für uns neu. Wir wollen herausfinden, was es im Walliser Wintersportort neben dem Skifahren für weitere interessante Aktivitäten gibt. Wir erleben das höchstgelegene Drehrestaurant der Welt mit der grössten Eisgrotte, wandern mit Schneeschuhen über den Feegletscher und schlitteln eine 11 km lange Piste hinunter nach Saas-Grund. Dies sind nur Teile unserer Erlebnisse im Saastal.
Saas-Fee ist für bewusstes, nachhaltiges Reisen bekannt, denn Nachhaltigkeit spielt im gesamten Saastal eine zentrale Rolle. Der schonende Umgang mit der Umwelt und den Ressourcen steht im Vordergrund. Saas-Fee rühmt sich mit einer langen, schneesicheren Saison und 300 Sonnentagen pro Jahr.
9 Saas-Fee Tipps für unvergessliche Wintererlebnisse
Bevor ich euch im Detail auf unsere drei Tage in Saas-Fee mitnehme, hier neun tolle Saas-Fee Reisetipps und damit unsere Highlights kurz zusammengefasst:
- Mittelallalin 3500 m ü.M., das höchstgelegene Drehrestaurant Alallin mit phänomenaler Aussicht auf 18 Viertausender.
- Grösste Eisgrotte der Welt mit ihren Eisskulpturen aus Mythen, Märchen und Sagen.
- Schneeschuhwandern zum Feegletscher mit den Saas-Fee Guides.
- Sich im The Capra verwöhnen lassen.
- Ein kulinarischer Höhenflug in der Schäferstube.
- Traumhafte Schlittenfahrten.
- Saastal Card: Ab der 1. Übernachtung sind alle Postautofahrten im Saastal gratis, zudem gibt es Vergünstigungen für über 30 Angebote unter anderem auch für den Winterwanderpass zur unbegrenzten Nutzung aller Bergbahnen im Saastal.
- Ein weiteres tolles Angebot ist der Magic Pass, der gilt 1 Jahr und ist für 69 Skigebiete und 31 Sommerdestinationen gültig. Den günstigsten Tarif des Magic Passes (Erwachsene Fr. 399) erhältst du jeweils im Vorverkauf ungefähr von Mitte März bis Mitte April.
- Weiter Attraktionen für Nichtskifahrer: 60 km wunderschöne Winterwanderwege, Schneeschuhwandern, Langlaufen auf 8 Loipen, Eisklettern, Zip Lines, Husky Erlebnisse, ein Besuch im Hallenbad oder im Museum.
1. Tag in Saas Fee: Mittelallalin – Eisgrotte – Boutique Hotel The Capra
Nach einer abwechslungsreichen Postautofahrt von Visp nach Saas-Fee erreichen wir das auf 1800 m ü.M. gelegene Saas-Fee. 1951 wurde die Autostrasse gebaut, doch das Dorf blieb autofrei. Es zirkulieren nur kleine Elektromobile, was uns sehr sympathisch ist. Die Stimmung ist sehr relaxt, wir gehen an alten Stadeln vorbei und gelangen zu unserer Unterkunft, dem Hotel The Capra.
Wir können es kaum erwarten mit der Metro Alpin nach Mittelallalian auf 3500 m ü.M. zu fahren. Dort steht das höchstgelegene Drehrestaurant Allalin und die grösste Eisgrotte der Welt wartet auf uns. Wir verlassen die Metro und sind erst einmal überwältigt von den monumentalen Viertausendern rund um uns. Wir können uns nicht satt sehen und lassen bei einem gemütlichen Rundgang das Alpenpanorama auf uns einwirken. Die Vorfreude auf die Eisgrotte lässt uns einen Stock tiefer fahren, um in die eisige Unterwelt einzutauchen.
Die Eisgrotte ist das Tor zum Innern des Fee Gletschers und führt in einem Eistunnel bis zu 2000 Jahre alten Eisschichten. Verschiedene mystische Eisskulpturen zu Themen von Märchen und Sagen laden zum Verweilen und Träumen ein.
Voll unvergesslicher Eindrücke kehren wir mit der Metro Alpin und der Felskinn Goldelbahn zurück ins charmante Dorf und schlendern durch den gemütlichen Winterkurort zum fünf Sterne Boutique Hotel The Capra zurück. Dort werden wir mit einem Welcome Drink herzlich begrüsst.
Wir nehmen uns die Zeit die drei Häuser, welche im gleichen Konzept gebaut und renoviert wurden, zu bestaunen. Die Häuser sind unterirdisch miteinander verbunden und die Gänge mit architektonisch tollen Details gestaltet, so dass man sich überall wohl fühlt.
Unser Zimmer ist blitzblank, es hat alles was man braucht, alle Materialien zeugen von hochwertiger Qualität und die verschiedenen feinen Details versprechen einen angenehmen Aufenthalt.
Am Abend werden wir mit einem exquisiten 4-Gänge Menü überrascht und geniessen die hochstehende Küche mit saisonal und lokal bezogenen, nachhaltigen Produkten.
Den luxuriösen Spa Bereich mit allem was das Herz begehrt können wir am nächsten Tag geniessen. Wer möchte kann auch das hoteleigene private Spa reservieren und von weiteren entspannenden Angeboten wie Massagen, Yoga oder kosmetischen Behandlungen profitieren.
Leider reicht unsere Zeit nicht alle Angebote zu berücksichtigen. Doch vom herzlichen Empfang bis zur Verabschiedung mit einem Snack als Wegbegleitung fühlten wir uns im The Capra sehr verwöhnt und gut aufgehoben.
2. Tag in Saas Fee: Schneeschuhwandern auf dem Feegletscher – Dinner in der Schäferstube
Nach einer erholsamen Nacht im ruhigen Hotelzimmer freue ich mich riesig auf den heutigen Tag. Eine Schneeschuhtour auf dem Feegletscher ist angesagt.
Herzlich werden wir im Office der Saas-Fee Guides begrüsst. Mit Schneeschuhen, Stöcken und Klettergurt ausgerüstet, geht es mit unserem sympathischen Bergführer Michael Schwarzl los zu den Bergbahnen, um mit der Gondel über den Spielboden zur Längfluh (2870 m) zu gelangen. Michael ist ein erfahrener Bergführer und weiss schon während der Gondelfahrt viel über die Gletscher und Mythen zu berichten. Zum Beispiel:
Mit Gebeten wollten die Saas-Feer den Gletscher bändigen
Um das Jahr 1818 waren die Gletscherzungen des Feegletschers noch fast zusammengewachsen und reichten bis weit nach unten Richtung Dorf Saas-Fee. Deshalb nannte man das Dorf auch Gletscherdorf. Wollte man damals zur Alp, mussten selbst die Kühe den Gletscher überschreiten. Hierzu wickelten sie ihnen alte Lumpen um die Füsse, damit sie die Überquerung heil überstanden.
Fotos von vor 100 Jahren zeigen, dass der Gletscher bei der Talstation der Felskinn-Gondel fast bis zur Baumgrenze hinunterreichte. Dort steht heute noch ein Kreuz aus dem Jahr 1822. Dieses wurde damals gesegnet, damit der Gletscher von diesem Punkt aus nicht mehr weiterwachsen, sondern zurückweichen solle. Heute flehen die Einheimischen Mutter Natur an, die verbleibende Eismasse bestehen zu lassen. (Überlieferung)
Ich war noch nie auf einem Gletscher und kann es kaum erwarten auf dem Feegletscher die eindrücklichen Eiszacken und Gletscherspalten zu überwinden.
Von weitem schon erblicken wir die imposanten Eis Strukturen der Gletscherspalten. Wir montieren Schneeschuhe und Klettergurt und hacken uns am Seil an. Immer näher kommen die faszinierenden türkis schillernden Eisfelder mit ihren unglaublich bizarren Formen. Wir umkreisen sie, wandern auf einem Grat und sind nun mittendrinn in all den Furchen und Falten. Unglaublich – unwirklich – wir sind begeistert!
Die Saas-Fee Guides sind sehr zu empfehlen, sie passen ihr Programm individuell dem Können, den Erfahrungen und der Kondition ihrer Gäste an.
Nach unserem ausgiebigen Wellnessnachmittag im Spa von The Capra schlendern wir durch das gemütliche Saas-Fee und besuchen die etwas in der Höhe am Waldrand gelegene Schäferstube. Schon im Voraus wurde dieses Lokal mehrfach gelobt, wir sind gespannt.
Herzlich werden wir von der Chefin Simone begrüsst und an unseren Tisch geleitet.
Die einheimische Simone und ihr Partner, der Chefkoch Daniel aus der Steiermark, haben vor fünf Jahren die Gelegenheit gepackt, die Schäferstube zu pachten und den grossen Schritt gewagt, ihren Traum zu verwirklichen. Das ist ihnen auch gelungen. Mit viel Liebe und Charme verwöhnen sie ihre Gäste mit allen Sinnen. Ich bin beeindruckt.
Das Vitello tonnato, mit rosa angebratenen Thunfischwürfel, dünn aufgeschnittenem Kalbsrücken an sämiger Sauce mit Sesam und Kapern zur Vorspeise, war unübertrefflich.
Vom Apéro bis zum Dessert ist alles ausserordentlich schön präsentiert und mit viel Liebe zu einem Kunstwerk dekoriert. Augen, Nase und Gaumen werden mit sinnlichen Eindrücken verwöhnt. Der Service von Simone und ihrem Team ist herzlich und zuvorkommend, wir fühlten uns so wohl, entspannt und willkommen. Die Schäferstube ist wirklich ein Geheimtipp, Preis – Leistung stimmen optimal.
3. Tag in Saas Fee: Schlitteln vom Kreuzboden – Panorama Hohsaas
Unseren letzten Tag beginnen wir mit einem ausgiebigen Frühstück im The Capra. Das Hotel hat aus Gründen der Nachhaltigkeit und um Food Waste zu vermeiden eine Frühstückskarte und kein Buffet. Da finden wir alles was unser Herz begehrt. Wir geniessen es und lassen uns Zeit.
Danach fahren wir mit dem Bus nach Saas-Grund und können beim Tourismusbüro in der Talstation der Kreuzboden Gondel zwei Schlitten und Helme ausleihen.
Wegen den Schneeverhältnissen können wir nur vom Kreuzboden bis zur Mittestation schlitteln. Doch auf der 3 km langen Piste findest du rasante Abfahrten, sowie auch gemütliche Wegstücke. Wir haben noch nicht genug und fahren nochmals mit der Gondel hoch.
Kurzerhand entschliessen wir uns mit der Abfahrt zu warten und mit der nächsten Gondel ins Hohsaas auf 3142 m ü.M. hochzufahren und die spektakuläre Naturkulisse mit dem Blick auf 18 Viertausender, der Mischabelkette und dem Triftgletscher zu geniessen. Im Gipfelrestaurant essen wir eine leckere Rösti mit Ei und lassen uns dabei von der beeindruckenden Aussicht verzaubern.
Im Saastal gibt es drei Schlittel Möglichkeiten: In Saas-Grund vom Kreuzboden 11 km bis ins Dorf / in Saas-Fee die 6 km lange Strecke der Bergstation der Hannigbahn über den Sonnenberg ins Dorf / in Saas-Almagell von der Furggstalden über 3 Kilometer ins Dorf.
In allen drei Destinationen können die Schlitten und Helme bei den Bergbahnen gemietet werden.
Drei wunderschöne, abwechslungsreiche Tage im Saastal sind im Fluge vergangen. Es gäbe noch so viel zu bestaunen und zu erleben. Wir machen uns auf die Heimreise mit einem grossen Rucksack voller unvergesslicher Momente, Erfahrungen und Eindrücken. Ganz herzlichen Dank der Saastal Tourismus AG für die Einladung.
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Die Reise nach Saas Fee erfolgte auf Einladung von Saastal Tourismus AG
Wir sind als Familie jedes Jahr in Saas-Fee zum Skifahren! Unsere Kinder haben dort Skifahren gelernt und wir fühlen uns dort sehr, sehr, sehr wohl! Wunderschöne Fotos – am liebsten würde ich die Koffer wieder packen, obwohl ich jetzt fast mit dem Waschen der Skikleidung durch bin! Danke für den tollen Bericht!
Hy Valeria.
Den Winter verbinde ich eigentlich immer mit Skifahren. In den letzten Jahren ist diese Art der Freizeitbeschäftigung aber zu touristisch geworden und es ist alles so überlaufen. Dein Artikel zeigt aber, dass es wundervolle Alternativen im Winter gibt. Danke für die tollen Infos.