Sind Blogger käuflich? Für einmal ein paar ernste Worte.

Hallo ihr Lieben. Puh, die letzten Tage war so viel los. Da ist es gar nicht einfach, einen Blogpost fertig zu bekommen. Dafür hab ich unglaublich viel erlebt, so tolle Menschen getroffen und wunderwunder schöne Orte entdecken dürfen.

Falls Ihr mir auf Facebook oder Instagram folgt habt ihr vielleicht mitbekommen, dass ich letztes Wochenende drei Tage in der wunderschönen Romandie verbracht habe. Genauer gesagt in Genf, Montreux, in den Weinbergen von Lavaux und in Vevey.

Und ja ich legs gleich offen, ich wurde zu dieser Blogger-/Pressereise eingeladen. Eingeladen dank LittleCITY. Und an dieser Stelle möchte ich gern etwas loswerden. Etwas, was mich die letzten Tage ziemlich beschäftigt hat. Es geht um Themen rund um Käuflichkeit von Blogger und Transparenz. In letzter Zeit waren diese Themen omnipräsent. Ich könnte jetzt seitenweise darüber schreiben. Trotzdem möchte ich es kurz halten. LittleCITY soll ein «Happy Place» sein. Ein Ort, wo sich Menschen inspirieren lassen sollen, sich über hochwertige Fotos freuen (hoffe ich zumindest) und einfach ein Moment vom Alltag abschalten können.

Ja, ich bekomme Produkte zugeschickt, werde ab und zu an Events oder eben letztwöchige Bloggerreise eingeladen. Wenn ich dann aber immer wieder Diskussionen höre, Blogger seien käuflich, fühle ich mich doch auch angesprochen.

Zuerst vorweg: Als ich mit dem Bloggen begonnen habe, hätte ich NIE gedacht, was das mit sich bringen wird. Mein Motiv war und ist noch immer: Menschen inspirieren und Ideen weitergeben und auch mir selbst eine Plattform zu geben, auf welcher ich meine Leidenschaft, die Fotografie, ausleben kann. Und wisst ihr was? Ich würd alles genau gleich weitermachen, auch wenn ich nie ein Päckchen im Briefkasten hätte.

Ja ich blogge ab und zu über Produkte welche ich bekommen habe oder poste ein Bild auf Instagram über einen Event, an welchem ich eingeladen wurde, weils mir einfach gefallen hat. Aber das was man sieht, ist nie die ganze Wahrheit. Pressematerial, Testprodukte oder Einladungen sind in der Regel kosten und auch bedingungslos. Ansonsten nehme ich diese auch nicht an. Yep, in meinem Briefkasten landet auch Haarfärbemittel. Berichte ich darüber nur dass ich danach mehr PR Produkte bekomme? Nein. Und auch über Zalando werde ich auch nach mehreren Anfragen nicht berichten. Ich persönlich mag das Unternehmen nicht und berichte deshalb auch nicht darüber. Denn ich möchte authentisch bleiben. Ich hab mich bewusst dafür entschieden, über Dinge die mir nicht gefallen, einfach nicht zu berichten. Alles was auf meinem Blog landet, hat mich persönlich überzeugt und empfehle ich mit gutem Gewissen weiter. Unkritisch? Würd ich nicht sagen. Die Vorselektion findet einfach hinter den Kulissen statt. Kritische Blogs finde ich spannend und wichtig. Nur ist das nicht meine Strategie für LittleCITY. Wichtig finde ich einfach, dass für den Leser transparent gemacht wird, wann es sich um eine Kooperation etc. handelt.

Einen Blog ernsthaft zu führen, braucht viel Zeit, Energie und Verzicht von Freizeit. Und bringt manchmal auch Druck mit sich, qualitativ hochwertigen, neuen Content zu produzieren, Social Media Kanäle zu betreuen und Mails rechtzeitig zu beantworten. Und das alles neben einem 100% Job. Und ich liebe es! LittleCITY ist mein Baby. Ich finde es aber einfach traurig, wenn Blogger z.B. von den Medien, einfach mal generell ins schlechte Licht gerückt werden und als unkritisch und kaufbar bezeichnet werden. Dass sich hier die Journalisten auch an die eigene Nase fassen müssen, klammern wir hier jetzt mal aus. Das schönste am bloggen sind nicht Geschenke oder Events. Das sind die Kommentare oder Mails von euch. Euer Feedback und die riesen Freude die ihr mir macht, wenn ihr z.B. ein Rezept von mir nachkocht und mir ein kleines Feedback dalässt. Das ist so viel mehr wert als jedes PR Goodie. Somit hier mal ein riesen Dankeschön!

Zum Glück habe ich bis jetzt persönlich noch kaum schlechte Erfahrungen gemacht. Ich war aber schon in einige Diskussionen verwickelt. Und nun war es mir wichtig, diese Worte hier los zu werden und ausnahmsweise aus der Happy Zone meiner kleinen Stadt zu treten (hoch wie kitschig ;)).

Lasst mir doch gern ein Kommetärchen da, was ihr zu dieser Diskussion meint. Und in den nächsten Posts zeige ich euch dann endlich die ersten Eindrücke von unserer Bloggerreise samt einem tollen Rezept, wie ihr Langusten selbst zubereitet!

Liebe Grüessli
eure Valeria

Showing 7 comments
  • Muddelchen
    Antworten

    Du sprichst da ein wichtiges Thema an. Und es ist eigentlich traurig, dass man sich rechtfertigen muss. Ich teste hier und da auch Produkte und sage immer meine ehrliche Meinung dazu, weil ich alles andere mir selbst gegenüber nicht vertreten könnte und ich denke, jeder, der etwas auf sich hält und ein geradliniger, ehrlicher Mensch ist, macht das auch. Sicher gibt es überall Leute, die eine geschönte Meinung äußern, weil sie dafür bezahlt werden (auf Youtube war das auch mal ein ganz großes Thema im letzten Jahr), aber ich denke schon, dass das Gros der Blogger zumindest ehrlich ist. Gerade die großen Beautyblogger, die ohnehin mit Samples überhäuft werden, haben es gar nicht nötig, irgendwas über ein Produkt zu behaupten, was nicht ihrer tatsächlichen Meinung entspricht. Letzlich halte ich es für mich so, dass ich mir gerne Reviews von anderen durchlese, auf YT ansehe usw., aber wenn mich ein Produkt interessiert, kaufe ich es trotzdem, weil ich u.U. ganz andere Erfahrungen damit machen kann oder ein Produkt für meine Bedürfnisse dann geeignet ist, wo eine andere Person sagt, dass es für sie nicht funktioniert, da sollte man ohnehin differenzieren. Letzlich sollte man genießen, was man gratis bekommt oder so wie Du sogar eine Reise, das alles kommt ja nicht von ungefähr, Du hast Dir das mit Deinem Blog erarbeitet und was hier und da so gedacht wird, sollte einem sonst wo vorbeigehen 🙂 da spricht auch oft der Neid aus Leuten. Aber ich verstehe Dich, dass Du das Thema mal ansprechen wolltest, liebe Grüße und weiterhin viel Freude an allem!

  • maya
    Antworten

    solange es nicht nur noch «produktempfehlungen» und «give aways» , stört es mich überhaupt nicht. Ich finds nur schade, wenn gewissen blogger nur noch quasi gesponsorte Post posten, wichtig ist es einfach die richtige balance zu finden.

    herzlichst -maya

    • Valeria
      Antworten

      Bin ich ansolut deiner Meinung. Kooperationen, Give Aways oder Produktempfehlungen sollten nicht die Regel, sonder eher Ausnahmen sein. Zudem sollte transparent gemacht werden, ob es sich um ein Geschenk handelt oder nicht.
      Danke für dein Feedback Maya!
      Liebe Grüsse

  • Aleksandra
    Antworten

    ahhhhh findi genau richtig eso! 🙂 ich überleggs mer au immer zweimal… find dini istellig super! 🙂 ich schrieb ja amal no gern, wasi garnöd toll finde bzw. gfunde han :))

  • Mama Leone
    Antworten

    Ich finde du machst das gut;) oft vergessen die leute dass bloggen doch ein recht aufwändiges hobby ist, deshalb ist eine bezahlung o auch ein geschenk meiner meinung nach absolut richtig so! Genau so ist natuerlich Transparenz !

  • Roger
    Antworten

    Ich bin etwas spät, aber hey – das Thema ist ja eigentlich längst ein alter Hut, den sich nun einfach jemand anderes wieder aufgesetzt hat.

    So, damit wäre ein Thema schon angesprochen. Es geht hier um nichts Neues, es wird nur immer wieder gern aufgewirbelt (ob aus Gründen der Selbstprofilierung oder sonst was). Diverse Blogger-Kollegen, die sich nicht in die Diskussion einmischen wollen, stimmten mit mir überein: das ganze Trara um Käuflichkeiten und Kodexe wäre zum grössten Teil mit gesundem Menschenverstand abgedeckt.

    Du schreibst das hier ganz gut. Darf man sich dank/wegen seinem Blog einladen und oder Beschenken lassen? Klar, wieso auch nicht. Dem Publikum gegenüber ist es aber nur gerecht, darüber zu informieren.
    Ich habe das auf meinem Blog unter «Infos» vor einiger Zeit auch festgehalten, damit Werbende gleich wie Leser wissen, wie das bei mir so abläuft.

  • Ruby
    Antworten

    Heyho,

    deine Einstellung finde ich sehr gut. Es ist wichtig, dass man seinen Platz findet mit welchem an auch selber zufrieden ist. Es bringt nichts über jedes Produkt zu schreiben, mit welchem man in Berührung kommt. Man sollte schon tatsächliches Interesse daran haben und dieses wiedergeben. 🙂
    Aber es gibt und gab schon immer die «schwarzen Schafe» und diese wird man wohl auch nicht los, sodass solche Meinungen wohl immer wieder vertreten werden.
    Lieben Gruß,
    Ruby

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