Kulinarische Reise durch Disentis & Sedrun: Capuns, kleinste Nusstorte der Welt & essen wie die Mönche

Dass Reisen und Essen für uns zusammen gehören, ist schon lange kein Geheimnis mehr. Was gibt es also besseres als eine kulinarische Reise durch einen der schönsten Kantone der Schweiz?

Diesen Monat entdecken wir den wunderschönen Kanton Graubünden und seine kulinarische Seite. Und wir planen noch ein ganz spezielles, spektakuläres Projekt, dazu aber zu einem späteren Zeitpunkt mehr. Die erste von drei Reisen diesen Monat führte Adi und mich nach Disentis/Mustér und Sedrun. Die Region an der Ursprungsquelle des Rheins, welche ich bisher nur von einem Klassenlager zu Schulzeiten kannte.

In Diesentis und Sedrun haben wir drei spannende Orte kennen gelernt und Geschichten von Menschen dahinter erfahren, welche uns richtig beeindruckt haben. Begleitet uns auf den Spuren der besten Capuns, der kleinsten Nusstorte der Welt und kommt mit uns ins Kloster Disentis, wo wir wie die Mönche gegessen haben!

Was ist das Geheimnis der besten Capuns?

Ich könnte jeden Tag Capuns essen. Schon vor über 2 Jahren habe ich euch hier ja bereits ein Capuns Rezept gezeigt und ich muss zugeben, dass ich seit da nie mehr selbst welche gemacht habe. Wieso kann ich mir bei bestem Willen nicht erklären! Vielleicht deshalb, weil sie einfach nirgendwo so gut schmecken, wie original aus dem Bündnerland?

Capuns bündner Gericht Ustria Fravia-1

Disentis Sedrun Capuns-1

Wir durften in Disla, einem Weiler bei Disentis, Anastasia Manetsch in ihrem Restaurant Ustria Fravia kennen lernen. Ein zuckersüsses Lokal welches früher eine Schmiede war, mit einer herzlichen Wirtin und himmlischen Capuns! Diese durften wir übrigens selbst mit Anastasia zubereiten und wir haben sie gefragt, was ihr Capuns Geheimnis ist. Dabei erzählt sie uns, dass jeder Capuns hier etwas anders macht. Fast überall seien sie gut, aber immer etwas anders.

Disla Usteria Fravia-1

Capuns Ustria Fravia Disentis Disla-1

Ustria Fravia Disentis Disla-1

Anastasias Capuns waren wahrscheinlich die Besten, welche ich jemals gegessen habe. Wirklich! Ihre Zutaten: Landjäger, Bündnerfleisch, Rohschinken und bei den Kräutern Maggikraut, Pfefferminz und Peterli. Die Mangoldblätter werden vor dem Wickeln zudem nicht blanchiert, sondern roh zum einwickeln des Teiges verwendet. Gekocht werden die Capuns dann in Milch. Hmm… Ja ich träume heute noch davon.

Ein Geheimnis wie man die besten Capuns macht, habe sie nicht, sagt sie bescheiden. Anastasia kocht gern Handgelenk mal Pi, ohne Waage. Ich denke, dass ihr Geheimnis in langjähriger Erfahrung liegt. Denn Anastasia macht jeden Mittwoch 300 Capuns. Beeindruckend! Denn wer schon einmal Capuns gemacht hat der weiss, wie aufwändig das ist.

Anastasia Manetsch Ustria Fravia Disentis Disla-1

Capuns Ustria Fravia Disentis Disla-1-2

Die Ustria Fravia ist so richtig schön urchig und der Betrieb unkompliziert. Da Anastasia das Restaurant oft alleine schmeisst, darf man gern in die Küche kommen und sich das Getränk gleich selbst mitnehmen. Dafür fährt sie ihre Gäste auch gerne mal noch schnell an den Bahnhof wenn gewünscht.

Anastasia Manetsch hat auch nichts dagegen, wenn ihr ihre Gäste in der Küche über die Schultern schauen. Und genau das macht das Lokal, neben einem wunderschönen Standort und der urchigen Einrichtung, so besonders. Wir kommen auf jeden Fall wieder, wenn wir in der Gegend sind!

Ustria Fravia Disentis Disla LittleCITY.ch-1

Hier findet ihr die Ustria Fravia: Via Disla 19, 7180 Disentis, 081 947 47 36 (geöffnet von 10 – 22 Uhr, Montag und Dienstag geschlossen).

Die wohl kleinste Bündner Nusstorte der Welt kommt aus Sedrun!

Lange bevor ich das erste Mal von der «La Conditoria» in Sedrun und seinem beeindruckenden Inhaber Reto Schmid erfahren habe, kannte ich das kleine Bündner Nusstörtchen aus Sedrun aus der SWISS Lounge am Flughafen Zürich. Ich gebe es zu: Ich musste immer ein, zwei Nusstörtchen stibitzen, wenn ich da war. So unwiderstehlich gut sind sie! Dass dies das wohl kleinste Nusstörtchen der Welt ist und was dieses schon für Wellen geschlagen hat, wusste ich bis dahin aber nicht.

Pasternaria La Conditoria Reto Schmid-1

Umso mehr haben wir uns gefreut, dass wir die Chance bekamen, den Erfinder des Mini-Törtchens, Reto Schmid, in Sedrun kennen zu lernen. Ein vielbeschäftigter Mann mit einer beeindruckenden Geschichte. Ohne Fremdfinanzierung hat er aus einer kleinen Bäckerei in Sedrun, der La Conditoria, ein kleines Nusstorten Imperium erschaffen.

Das schöne: Regionale Produkte stehen im Fokus und alles wird in Sedrun produziert. Und das, obwohl er mittlerweile nicht nur an alle Coop Filialen liefert, für Spar und co. produziert, sondern auch im Ausland bereits seine Produkte made in Sedrun vertreibt. Das Interesse an der kleinsten Bündner Nusstorte der Welt reicht bis nach Amerika. Doch momentan hat der Betrieb seine Kapazitätsgrenze erreicht, bis das neue Gebäude in Sedrun gebaut ist.

Momentan werden pro Woche 180’000 Törtchen an 6 Tagen in 2 Schichten produziert. Und das in einem Dörfchen mit rund 1970 Einwohner!

La Conditoria - kleinste Nusstorte - Reto Schmid-3

La Conditoria Sedrun Café Dulezi-1

Reto Schmid lebt für das was er macht. Er steckt voller Tatendrang und Motivation und er sagt uns ganz direkt: Sein Ziel ist, die Welt zu erobern! Na und ich würde mal sagen, die Welt mit Bündner Nusstorte zu erobern, ist doch ein ziemlich guter Plan, oder?

Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Produkte von La Conditoria noch ganz gross herauskommen werden. Und das sei dem Betrieb aus Sedrun von Herzen zu gönnen.

La Conditoria - kleinste Nusstorte - Reto Schmid-4

La Conditoria - kleinste Nusstorte - Reto Schmid-5

Übrigens, zur Konditorei La Conditoria mitten in Sedrun gehört noch das Café Dulezi. Ein herziges Café, wo man sich gleich von den Bäckerkünsten des Betriebes überzeugen kann.

Cafe Deluzi Sedrun La Conditoria-1

Und hier finden ihr das Café Dulezi und die La Conditoria: Via Alpsu 107, 7188 Sedrun, 081 936 50 60.

Coole Mönche & Essen im Kloster Disentis

In Disentis unmöglich zu übersehen ist das Kloster Disentis. Ein eindrückliches Bauwerk, welches einen Besuch unbedingt wert ist. Hier gibt es nicht nur ein Kloster, eine Schule, ein Internat, ein Museum und ein öffentliches Restaurant, sondern bald auch ein Hotel! Und das mitten im Kloster.

Benediktiner Kloster Disentis-2

Bevor wir uns der kulinarischen Seite des Klosters widmeten, bekamen wir von Bruder Pirmin eine Führung durch die Gewölbe und die eindrückliche, prunkvolle Kirche des Klosters. Natürlich mit einem Stopp im Museum, wo uns vor allem ein Kunstwerk wahnsinnig fasziniert hat. Ein aus einem einzigen Stück Buchsbaumholz gefertigtes Kunstwerk aus dem Jahr 1569. Unglaublich diese präzise Handarbeit, nicht?

Kloster Disentis Museum-1

Kloster Disentis Silvio Bernasconi-1

Danach trafen wir den gebürtigen Tessiner Silvio Bernasconi. Er ist für das Restaurant und das Hotel, welches nächstes Jahr eröffnet, zuständig. Ein spannender Mann, welcher zuvor in Chile ein Luxushotel geleitet hat. Was für einen Kontrast!

Im hauseigenen Restaurant, der Stiva Sogn Placi, essen wir zu Mittag. Das einzigartige: Hier gibt es am Mittag jeweils ein einziges Menu und zwar das, welches die Mönche an diesem Tag auch essen. Bei uns gab es zuerst eine feine Mais-Spargelsuppe und danach Fisch mit Kartoffeln und Wok Gemüse. Alles kam traditionellerweise in Pfannen direkt in die Mitte des Tisches und jeder schöpfte sich, was er mochte. Unkompliziert und sympathisch!

Stiva St. Placi Kloster Disentis-3

Stiva St. Placi Kloster Disentis-2

Solltet ihr in der Gegend sein, kann ich euch die Stiva Sogn Placi sehr empfehlen. Zum Zmittag oder einfach auf einen Kaffee und Kuchen am Nachmittag. Das Restaurant richtig hübsch und es gibt eine kleine Terrasse gleich vor dem Blumengarten des Klosters mit Ausblick über Disentis.

Stiva St. Placi Kloster Disentis-1

Von Silvio haben wir übrigens auch noch die ein oder andere spannende Geschichte über das Leben der Mönche erfahren. Und ich muss sagen, die Mönche im Kloster Disentis sind ziemlich cool! Einer von ihnen ging bis vor kurzem noch regelmässig Gleitschirm fliegen in Disentis. Und ein anderer fliegt gern mal mit der Drohne über das Kloster. Das hättet ihr bestimmt nicht erwartet, oder? 🙂

Kloster Disentis Luftaufnahme-5

Übernachtet haben wir übrigens im Hotel La Furca direkt am Bahnhof Disentis, wo wir ebenfalls sehr gut gegessen haben und jeden Abend mit einem 4-Gang Menu verwöhnt wurden. Ein hübsches, einfaches Hotel mit herzlichen Gastgebern.

Und wir haben eine atemberaubende Wanderung zur Rheinquelle gemacht, wo wir etwas ganz Spezielles gemacht haben… Mehr dazu verraten wir euch schon bald.

Wir hoffen euch hat diese Reise nach Disentis & Sedrun gefallen!

Kennt ihr die Region? Dann lasst uns gern eure besten Tipps für Restaurants, Wanderungen oder Aussichtspunkte da!

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Bis bald,
eure
valeria

 

Diese Reise entstand in Kooperation mit Graubünden Ferien

Showing 4 comments
  • Karin
    Antworten

    Hallo ihr beiden! Das Foto mit dem Mönch von hinten finde ich SUPER! Gratuliere! Nusstorte sind eines meiner Lieblingsdesserts, ich mache sie oft selber zu Hause, schmeckt am besten! Aber diese Mini-Engadinernusstorten muss ich auch unbedingt probieren. 😉 Cooler Bericht!

    • Valeria
      Antworten

      Hoi liebe Karin
      Vielen Dank, freut uns dass dir der Beitrag gefällt! Da fühle ich mit dir, ich liebe bündner Nusstorten auch heiss und innig. Selbst gemacht habe ich bis jetzt aber noch keine, aber du motivierst mich gerade dazu! 🙂
      Liebe Grüsse,
      Valeria

  • Karin
    Antworten

    Hallo ihr beiden! Das Foto mit dem Mönch von hinten finde ich SUPER! Gratuliere! Nusstorte sind eines meiner Lieblingsdesserts, ich mache sie oft selber zu Hause, schmeckt am besten! Aber diese Mini-Engadinernusstorten muss ich auch unbedingt probieren. ? Cooler Bericht!

  • Daniel
    Antworten

    Super gmacht.Reto kenni persöhnlich.isch mini heimat.hotel krüzli in sedrun isch au eine reise wert.hotel valatscha in curaglia ebenfalls.weiter so ihr 2.lg dani

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